Fair European Labour Mobility (FELM 2)
Aktuelle Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2025
Das EU-geförderte Projekt "Fair European Labour Mobility 2" (FELM 2) setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Arbeitsrechten für entsandte Arbeitnehmer*innen innerhalb der EU ein. Mit einem transnationalen Beratungsnetzwerk werden Betroffene dabei unterstützt, ihre Rechte sowohl im Entsende- als auch im Zielland geltend zu machen.
Entsandte Arbeitnehmer*innen, die zeitlich begrenzt in einem anderen EU-Land tätig sind, befinden sich oft in einer prekären Lage. Kurzfristige Arbeitsverhältnisse, hohe Mobilität und mangelnde Kenntnis ihrer Rechte führen zu häufigen Verstößen gegen Arbeitsrecht und Sozialstandards. Dies wird durch die komplexe Rechtslage zwischen Herkunfts- und Zielland zusätzlich erschwert. Mit einem umfassenden, transnationalen Beratungsansatz setzt FELM 2 auf die enge Zusammenarbeit zwischen gewerkschaftsnahen Beratungsstellen in mehreren Herkunfts- und Zielländern.
Faire Mobilität arbeitet im Rahmen von FELM 2 mit Gewerkschaftsorganisationen in acht Ländern zusammen. Die gezielte grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Berater*innen ist in vielen transnationalen Fällen unverzichtbar, bzw. kann den betroffenen Beschäftigten schneller und wirksamer geholfen werden.
Das Projekt umfasst gewerkschaftliche Beratungsstellen in folgenden Ländern
- Bulgarien: KNSB/CITUB – Confederation of Independent Trade Unions of Bulgaria
- Ungarn: Vasas – Hungarian Metalworkers’ Union
- Polen: OPZZ – All Poland’s Alliance of Trade Unions
- Rumänien: BNS – National Trade Union Bloc
- Serbien: SSSS – Alliance of Independent Trade Unions of Serbia
- Slowenien: ZSSS – The Association of Free Trade Unions of Slovenia
- Österreich: ÖGB – Österreichischer Gewerkschaftsbund
Die Kontaktdaten der genannten Beratungsstellen finden Sie auf der FELM-Webseite, sowie hier auf unserer Webseite.
Maßnahmen
- Beratungsstellen: Unterstützung von entsandten Arbeitnehmer*innen bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und der Durchsetzung ihrer Rechte, außergerichtlichen Konfliktlösungen.
- Workshops und Traineeships: Regelmäßige Qualifizierungsmaßnahmen und Wissenstransfer zwischen Berater*innen in Herkunfts- und Zielländern.
- Transnationale Konferenz: Austausch von Erkenntnissen mit Gewerkschaften, politischen Entscheidungsträger*innen und Wissenschaftler*innen.
- Falldokumentation und Informationsvermittlung: Dokumentation und Aufbereitung ausgewählter Fälle sowie Durchführung von Aufklärungsformaten über Social Media.
Projektträger: IQ Consult gGmbH
Kontakt
Projektleitung
Michaela Dälken
E-Mail: m.daelken@iq-consult.de
Telefon: +49 (0)211 4301 197
Projektkoordination
Alexandra Kramer
E-Mail: a.kramer@iq-consult.de
Telefon: +49 (0)211 4301 207
Philipp Möcklinghoff
E-Mail: p.moecklinghoff@iq-consult.de
Telefon: +49 (0)211 4301 206
FELM 2 is financed by the European Union European Social Fund Plus – ESF +
ESF-2023-POW-UWD Posting of workers: enhancing administrative cooperation and access to information
Ehemalige Projekte
EU-Projekt Transfair
LKW-Fahrer besser vor Ausbeutung schützen
Das Projekt „TransFair“ wird von Kooperationspartnern aus sieben europäischen Ländern getragen.
Ziel des Projektes ist die Intensivierung des Erfahrungsaustausches darüber, wie Gewerkschaften Lkw-Fahrer sowohl im Herkunfts- als auch Tätigkeitsland effektiv über Rechte informieren und vor Ausbeutung schützen können. Gleichzeitig wird eine Befragung von Kontrollinstitutionen zu deren Vorgehen durchgeführt. Begleitend wird eine Bestandsaufnahme der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern im internationalen Straßentransport erstellt.
Das Projekt ist am 1.1.2020 gestartet und läuft zwei Jahre. Daran beteiligt sind Gewerkschaften, Forschungsinstitutionen und Arbeitsschutzbehörden. Unter den Partnern gibt es bereits vielfältiges Fachwissen darüber, welche Geschäftsmodelle aktuell in der Branche zu Problemen führen und wie Fahrer unterstützt werden können, deren Arbeitsrechte systematisch gebrochen werden. Die Auswertung der vorhandenen Erfahrungen übernehmen zwei Forschungsinstitutionen aus Österreich (FORBA) und Belgien (KU Leuven/ HIVA).
Die Weiterentwicklung von gewerkschaftlichen Unterstützungsstrukturen findet hauptsächlich in bilateralen Tandems statt. Die Tandempartner können zudem Fälle von Arbeitsausbeutung grenzüberschreitend bearbeiten.
Faire Mobilität unterstützt das Projekt als „Associated Partner“ und bringt seine Erfahrungen auf dem Feld der Beratung von Fahrern aus Mittel- und Osteuropa ein. Dazu bildet Faire Mobilität gemeinsam mit der Gewerkschaft Solidarnosc aus Polen eines von drei bilateralen Tandems. Weitere Tandems bestehen zwischen Gewerkschaften aus Belgien (BTB-ABVV) und Tschechien (OSD) sowie aus Österreich (ÖGB-vida) und Slowenien (NSDS).
Unter der Koordination der tschechischen NGO (MKC) wird der dritte Teil des Projekts realisiert: Mit einer Befragung möchte „TransFair“ das Vorgehen bei Kontrollen durch die meist national agierenden Kontrollinstitutionen verstehen und best-practice Beispiele identifizieren. Als weitere Associated Partner beteiligen sich partiell die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF), Gewerkschaften aus Serbien (Catus) und Slowenien teil (ZSSS), außerdem die Wiener Arbeitskammer und Arbeitsinspektionen aus Slowenien und Belgien.
In der Projektlaufzeit finden vier internationale Treffen aller Partner und mehrere Treffen in den bilateralen Tandems statt. Begleitend werden eine Projektwebsite, sowie verschiedene Veröffentlichungen für Multiplikatoren und Handreichungen für Lkw-Fahrer erstellt.
Das Projekt fällt in eine spannende Zeit, in der die Umsetzung verschiedener relevanter Initiativen der EU erwartet wird:
- Die Implementierung der revidierten Entsenderichtlinie, die gleiche Arbeits- und Lohnbedingungen für lokale und mobile Arbeitnehmer am gleichen Ort ermöglichen soll.
- Die endgültige Verabschiedung des lang verhandelten Mobility Package als Regelungspaket für den internationalen Straßentransport.
- Der Start der Europäischen Labour Authority als Koordinierungsstelle nationaler Kontrollbehörden.