Eleganter Kellner in klassischer Berufskleidung – weiße Hemden, dunkle Weste und Fliege –, der ein Tablett mit einem dekorativen Getränk in einem stilvollen Glas sowie gestapelten Tellern trägt.

Ihre Rechte im Gastgewerbe in Deutschland

Wir informieren Sie zu Ihren Rechten.

Sie haben von Ihrem Arbeitgeber keinen schriftlichen Arbeitsvertrag bekommen?

Auch ein mündlicher Arbeitsvertrag ist rechtlich gültig, aber nur mit einem schriftlichen Vertrag können Sie Absprachen nachweisen.

Spätestens einen Monat nach Beschäftigungsbeginn muss Ihr Arbeitgeber Ihnen die wesentlichen Arbeitsbedingungen schriftlich aushändigen (Lohn, Arbeitszeit, Art der Tätigkeit, ...). Dieses Dokument ist kein Arbeitsvertrag! Fordern Sie deshalb einen schriftlichen Arbeitsvertrag ein!

Ihr Arbeitgeber will, dass Sie ohne schriftlichen Vertrag arbeiten. Er gibt Ihnen das Geld am Ende des Monats bar. Was können Sie tun?

Achtung, wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen keinen schriftlichen Arbeitsvertrag geben will und Ihnen den Lohn bar zahlt! Vermutlich zahlt Ihr Arbeitgeber keine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Das nennt man „Schwarzarbeit“. „Schwarzarbeit“ ist illegal. Es kann sein, dass Sie eine Strafe bezahlen müssen. Für Ihren Arbeitgeber hat „Schwarzarbeit“ rechtliche Konsequenzen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Arbeitgeber Sie nicht angemeldet hat, gehen Sie zu einer Beratungsstelle oder zu Ihrer Gewerkschaft.

Woher wissen Sie, ob Sie von Ihrem Arbeitgeber angemeldet wurden?

Ihr Arbeitgeber muss Sie bei der Deutschen Rentenversicherung anmelden. Das muss am ersten Tag Ihrer Beschäftigung passieren. Fordern Sie einen Nachweis über diese Anmeldung!

Wie viel Lohn bekommen Sie im Gastgewerbe?

In Deutschland gilt ein Mindestlohn von 12,82 Euro brutto pro Stunde (Stand 2025). Trinkgeld ist nicht Teil Ihres Lohnes, das erhalten Sie zusätzlich. Tarifverträge können einen höheren Stundenlohn vorsehen. Fragen Sie bei Ihrer Gewerkschaft nach, ob ein Tarifvertrag für Sie gilt.

Für qualifizierte Tätigkeiten sollte ein höherer Lohn gezahlt werden. Achten Sie darauf, dass Sie fair bezahlt werden!

Sie arbeiten täglich 10 Stunden. Und das auch am Wochenende. Ist das legal?

Laut Gesetz dürfen Sie nicht mehr als acht Stunden täglich arbeiten. Pausen zählen dabei nicht mit. Die tägliche Arbeitszeit kann manchmal auf zehn Stunden verlängert werden. Es dürfen aber in sechs Kalendermonaten oder 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden am Tag nicht überschritten werden.

Im Gastgewerbe darf man auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Sie müssen aber mindestens zehn Sonntage im Jahr frei haben.

Arbeiten Sie zwischen 23.00 und 6.00 Uhr länger als zwei Stunden, ist das Nachtarbeit. Pro gearbeiteter Stunde steht Ihnen dann in der Regel ein Zuschlag von 25 Prozent zu.

Wichtig: Schreiben Sie Ihre Arbeitszeiten exakt auf. Was haben Sie gemacht? Wer kann es bezeugen? Das ist wichtig, falls es zu einem Rechtsstreit kommt.

Weitere Informationen zum Download:

Arbeitszeit
Arbeitszeittabelle

Sie arbeiten in Teilzeit, was müssen Sie beachten?

Sie haben keine festen Arbeitszeiten? Dann muss Ihnen Ihr Arbeitgeber spätestens vier Tage vorher sagen, wann Sie arbeiten sollen. Wenn Sie und Ihr Arbeitgeber keine bestimmte Anzahl an Stunden pro Woche abgesprochen haben, dann gelten 20 Stunden in der Woche als vereinbart. Diese 20 Stunden müssen Sie bezahlt bekommen.

Sie arbeiten in einem Minijob. Was sind Ihre Rechte und was müssen Sie beachten?

In einem Minijob dürfen Sie maximal 520 € im Monat verdienen. Sie dürfen daher nur wenige Stunden arbeiten. In einem Minijob haben Sie in fast allen Bereichen die gleichen Rechte wie andere Beschäftigte. Sie haben zum Beispiel Anspruch auf:

  • den Mindestlohn von 12,82€ brutto pro Stunde
  • den Tariflohn, wenn ein Tarifvertrag gilt
  • eine Lohnabrechnung
  • Urlaub
  • Lohnfortzahlung bei (Arbeits-)Unfall, an Feiertagen, im Mutterschutz und bei Krankheit (aber meist kein Krankengeld)
  • Zuschläge, z.B. für die Arbeit an Feiertagen, die Ihre Kolleg*innen auch erhalten

 

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