Auf dieser Seite finden Sie alle Artikel und Interviews des Beratungsnetzwerks Faire Mobilität seit 2017.
Faire Mobilität
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wirkt
LKW-Fahrer arbeiten oft zu skandalösen Bedingungen in Subunternehmerketten. Das LkSG kann helfen, ihre Rechte geltend zu machen – das zeigen zwei Beispiele aus der Beratungsarbeit von Faire Mobilität.
Das bittere Ende einer erfolgreichen Klage in der sogenannten 24-Stunden-Pflege
Die häusliche Betreuung in Deutschland lebt von der Ausbeutung osteuropäischer Frauen. Nun hat eine von ihnen 32.000 Euro Lohnnachzahlung vor Gericht erstritten – das Geld erhält sie dennoch nicht.
Auch in der „24-Stunden-Pflege“: Bereitschaftszeit muss bezahlt werden
Häusliche Betreuung: Klägerin aus Bulgarien erstreitet Lohnnachzahlung nach mehrere Jahren Prozess durch alle Instanzen. Urteil sollte Signalwirkung haben – auch für die Politik
Gewerkschaftliche Aktionstage an 35 Amazon-Logistikstandorten machen unhaltbare Zustände in Paketzustellung und LKW-Transport offenbar. Großes Interesse unter den Beschäftigten. DGB und ver.di ziehen positive Bilanz
Werkverträge in der Fleischindustrie sind seit dem 1. Januar verboten. Das bisherige Geschäftsmodell ist damit hinfällig, rechtsstaatliche Normalität hält in der Branche Einzug
Es lohnt sich zu kämpfen - „24-Stunden-Pflegekraft“ erstreitet Lohnnachzahlung
Landesarbeitsgericht spricht bulgarischer Betreuerin 38.000 Euro zu. Beschäftigte kümmerte sich in Deutschland jahrelang rund um die Uhr um eine über 90-jährige Seniorin.
Hunderttausende rumänische Wanderarbeiter sind nach Ausbruch der europäischen Coronakrise in die Heimat gefahren und brachten womöglich das Virus mit sich. Eine Wahl bliebe ihnen häufig nicht, da viele von ihren Arbeitgebern kurzerhand auf die Straße gesetzt wurden.
Es könnte juristisch eng werden für die Anbieter sogenannter »24-Stunden-Pflege«. Ende Januar verhandelte das Arbeitsgericht Berlin über den Fall einer bulgarischen
Beschäftigten, die über mehrere Jahre eine deutsche Seniorin in ihrer Wohnung betreut hatte.
Ein LKW-Fahrer aus Tschechien, dem über zwei Jahre lang in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn vorenthalten wurde, klagt auf Nachzahlung des ihm zustehenden Entgelts. Ende Januar wird der Fall vor dem Arbeitsgericht Dortmund verhandelt
Monatelang haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Deutschland und Holland philippinische Lkw-Fahrer, die in Deutschland ausgebeutet wurden, bei der
Durchsetzung ihrer Rechte unterstützt. Inzwischen ist es gelungen für die Männer eine Nachzahlung durchzusetzen.
Ein Unterbietungswettbewerb beherrscht den LKW-Fernverkehr auf Europas Autobahnen. Die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich, die EU muss gegensteuern. Damit sich wirklich etwas zum Besseren bewegt, muss die gewerkschaftliche Gegenmacht gestärkt werden.
Die Regierungskoalition will das Kindergeld für EU-Ausländer einschränken, wenn die Kinder im Ausland leben. Die Debatten um den Zuschuss, der nach geltendem EU-Recht jedem zusteht, der in Deutschland wohnt und arbeitet, sind symbolisch und gehen an der Realität vieler, vor allem weiblicher EU-Bürgerinnen vorbei.
In der Grauzone – Häusliche Pflege durch Arbeitsmigrantinnen
Die Schicksale vieler osteuropäischer Arbeitsmigrantinnen in deutschen Privathaushalten bleiben unsichtbar. Die Missachtung des Arbeitsschutzes, endlose Arbeitstage und miserable Entlohnung sind die Regel. In Deutschland ansässige Vermittlungsagenturen und private Pflegedienste sind häufig Teil des ausbeuterischen Systems.
Rumänische Bauarbeiter haben in Frankfurt/Main mit Unterstützung der IG BAU und von Faire Mobilität einen Teil ihrer nicht bezahlten Löhne außergerichtlich durchgesetzt. Das Beispiel zeigt: Da geht was, wenn die Voraussetzungen stimmen. Trotzdem bleibt ein bitterer Beigeschmack.
Wie mit polnischen „Müllverträgen“ der Pflegemindestlohn in der 24-Stunden-Pflege umgangen wird. Beata wollte in Deutschland als Pflegerin Geld verdienen. Dafür steht ihr eigentlich der in Deutschland gültige Pflegemindestlohn zu. Eigentlich.
Odyssee durch den Dschungel des deutschen Sozialrechts
Der kroatische Bauarbeiter Mario Muzur (*) ist seit einem Sturz vom Baugerüst querschnittsgelähmt. Dreieinhalb Jahre kämpfte er für die Anerkennung seines Arbeitnehmerstatus und mit den Behörden. Ohne Unterstützung hätte er den Kampf wahrscheinlich verloren.
Arbeitsunfälle von Pflegerinnen sind in der 24-Stunden-Pflege nicht vorgesehen. Wäre der Unfall nicht passiert, hätte Stefka Alekseva wahrscheinlich bis heute durchgehalten.
Die in den letzten Jahren rasant gewachsene Paketzustellerbranche ist für ihre miesen Arbeitsbedingungen bekannt. Wer aufmuckt oder sich wehrt, muss von jetzt auf gleich gehen. Petar Zvetkov* wusste, worauf er sich einließ. Schon Anfang vergangenen Jahres war er als Paketzusteller für ein Subunternehmen tätig, das für Hermes arbeitet.
Es gibt auffällige Regelmäßigkeiten bei den Fällen, mit denen Nadia Kluge in den letzten Jahren zu tun hatte. Die Juristin arbeitet als Beraterin für Faire Mobilität in München und berät Arbeitnehmer aus osteuropäischen Ländern. Bosnische Bauarbeiter sind in der Baubranche besonders oft von Lohnbetrug betroffen.
„Die Transportbranche aus der Revision der Entsenderichtlinie herauszunehmen, wäre nicht nur für den internationalen Straßentransport fatal.“
Interview mit Michael Wahl, der ein Informationsprojekt für Lkw-Fahrer aus Mittel- und Osteuropa koordiniert
Marko Transić war früher Polizist. Heute arbeitet er für das Bündnis der freien Gewerkschaften in Slowenien. Der Gewerkschafter profitiert von seinem früheren Beruf, denn sein Einsatz für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erfordert oft kriminalistisches Geschick.
Ausgeschlachtet – Werkvertragsbeschäftigte in der Fleischindustrie
In der Fleischindustrie wird in einigen Wochen der Mindestlohn auf 9 Euro angehoben. Das ist zwar eine Verbesserung, ändert aber nichts daran, dass sich die Unternehmen in der Branche systematisch weigern, Verantwortung für die schlechten Arbeitsbedingungen zu übernehmen.
Stillstand auf der Autobahn - Entsendung im Transportgewerbe
Jiří Novák arbeitet eigentlich als Lkw-Fahrer für ein tschechisches Transportunternehmen. Seit November 2016 ist er jedoch von der Arbeit freigestellt. Er bekommt seither nur den geringen monatlichen Grundlohn ausbezahlt, keine Zulagen und Spesen. Sein Arbeitgeber scheint ihn offensichtlich dafür bestrafen zu wollen, dass er es wagt, seine Rechte einzufordern.
„Ich habe noch nie einen rumänischen Bauarbeiter getroffen, der bezahlten Urlaub gemacht hat“
Interview mit Letitia Türk, Faire Mobilität Frankfurt/Main, zur Beobachtung, dass rumänische Bauarbeiter regelmäßig um ihr Urlaubsgeld betrogen werden.
Um den Lohn geprellte polnische Leiharbeiter warten immer noch auf ihre teilweise rechtskräftig erstrittenen Lohnansprüche, weil die Geschäftsführer einer Leiharbeitsfirma in Rostock abgetaucht sind.